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Neues Kältemittel mit Dichteigenschaften


Nach Inkrafttreten der F-Gase-Verordnung ist klar, dass die Kältemittel der Zukunft aus dem Bereich der natürlichen Kältemittel kommen werden. Auf der Suche nach weiteren geeigneten Stoffen sind die Entwickler jetzt auf einen Kohlenwasserstoff mit überraschenden Eigenschaften gestoßen.

Der Kohlenwasserstoff R2370 (1,3-Butadien) hat einen Normalsiedepunkt von -4,5 °C und eignet sich damit für den Einsatz als Kältemittel in vielen Bereichen. Es handelt sich um ein brennbares, karzinogenes Gas, das auch eine explosionsfähige Atmosphäre bilden kann. Allerdings ist die Gefahr von Leckagen bei diesem Kältemittel vergleichsweise gering. Das liegt an einem besonderen Effekt, der eintritt, wenn das Kältemittel Luft und Sonnenlicht ausgesetzt ist – das Gas polymerisiert und es entsteht ein gummiartiger Stoff, der die Leckagen zuverlässig abdichtet. Dadurch, dass es sich um eine Kettenreaktion handelt, schreitet die Polymerisation rasch fort, sobald sie einmal begonnen hat. Besonders effektiv ist der Abdichtungseffekt bei Leckagen, aus denen 1 bis 5 g täglich entweichen. Bei dieser Größenordnung werden die Lecks häufig bereits nach ein paar Stunden abgedichtet, so dass keine nennenswerten Kältemittelmengen aus der Anlage austreten können. Bei kleineren Leckagen tritt wenig Kältemittel aus, so dass der Polymerisationsprozess nur verzögert eintritt. Bei sehr großen Leckagen kann es aufgrund der Größe der Undichtigkeit länger dauern, bis das Loch vollständig abgedichtet ist.

Die Lecksuche wird bei diesem Kältemittel stark vereinfacht. Einerseits dichten sich fast alle Leckagen von alleine ab, andererseits sind die abgedichteten Leckagen optisch leicht zu erkennen.

Da die Polymerisation unter Einwirkung von UV-Licht einsetzt, muss vermieden werden, dass Licht in die Anlage eindringt. Sonst besteht die Gefahr, dass die Reaktion in der Anlage einsetzt, was zu Verstopfungen in den Rohrleitungen führen würde. Daher sollten die Schaugläser entweder mit einem Deckel versehen werden oder, falls dies nicht möglich ist, eine UV-beständige Sonnenschutzfolie aufgebracht werden. Auch beim Einsatz von starken UV-Lampen (beispielsweise beim Einsatz von UV-Farbstoffen für die Lecksuche) sollte man Vorsicht walten lassen.

Erste Versuche mit diesem Kältemittel sind durchaus vielversprechend verlaufen.

Die abgedichtete Leckage ist leicht erkennbar.