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Überprüfung von Lecksuchgeräten

In der letzten Ausgabe der KK wurde an dieser Stelle der Unterschied zwischen den Lecksuchgeräten mit und ohne Luftdurchsatz erläutert und die Besonderheiten bei der Bedienung erklärt. Aber wie werden die beiden Gerätetypen auf einwandfreie Funktion geprüft?


Elektronische Lecksuchgeräte sollten vor jedem Einsatz auf Ihre Funktion geprüft werden, das heißt es sollte beispielsweise im Falle der F-Gase kontrolliert werden, ob das Gerät bei einem Leck, aus dem 5 g jährlich austreten, anspricht.

Lecksuchgeräte mit Luftdurchsatz werden üblicherweise mit Strömungslecks auf Funktion geprüft. Das sind normierte Lecks, aus denen das Testmedium (z.B. R134a) permanent und mit einer definierten Rate (z.B. 5 g/a) ausströmt. Da der Luftdurchsatz der Geräte wie beschrieben viel größer ist als der Leckvolumenstrom, wird dem Sensor die gesamte Gasmenge, die aus dem Leck strömt, angeboten. Bisher wurden für diesen Lecksuchgerätetyp Strömungslecks (Testlecks) verwendet. Ausführliche Tests haben ergeben, dass die Überprüfung mittels BFS-TESTGAS zu vergleichbaren Prüfergebnissen führt. Somit ist das BFS-TESTGAS auch für die Überprüfung von Lecksuchgeräten mit Luftdurchsatz geeignet.

Lecksuchgeräte ohne Luftdurchsatz werden mit Testgaskonzentrationen geprüft, wie es auch bei Rauchmeldern, Gaswarnern als PSA und Raumüberwachungsgeräten gelebte Praxis ist. Testlecks eignen sich für diesen Gerätetyp nicht, weil mit einem Strömungsleck keine definierte Gaskonzentration auf den Sensor (z.B. Raumüberwachungsgerät) aufgebracht werden kann. Für diese Lecksuchgeräte steht das BFS-TESTGAS zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein universelles Gasgemisch mit relevanten Anteilen fluorierter Kältemittel, brennbarer Kältemittel, CO2 und Wasserstoff, zur Funktionsprüfung elektronischer Lecksuchgeräte. Zur Prüfung wird der Sensor mit dem Testgas besprüht. Da die Konzentration der relevanten Anteile im BFS-TESTGAS konstant ist, ist die Signalausbeute nicht von Testgasmenge abhängig. Anders gesagt: längeres Sprühen mit dem BFS-TESTGAS auf den Sensor erhöht nicht die angezeigte Leckrate am Lecksuchgerät.

Mit der enthaltenen Gaskonzentration wird dem Sensor eine Gaskonzentration angeboten, wie sie sich um ein Leck mit einer Rate von 5 g/a ausbildet. Eine Ausnahme bildet CO2, bei dem die dargebotene Konzentration einer Leckrate von ca. 100 g/a entspricht. Dies ist darin begründet, dass Ausatemluft und eine hohe Umgebungskonzentration (die zusätzlich schwanken kann) die Detektion kleiner Lecks (in der Größenordnung von 5 g/a) für CO2 nahezu unmöglich macht.

Kann man mit dem BFS-TESTGAS auch die persönliche Schutzausrüstung (PSA) oder Leckageerkennungssyteme prüfen?

Das BFS-TESTGAS wurde ausschließlich zur Funktionsprüfung elektronischer Lecksuchgeräte konzipiert. Die Überprüfung von PSA bzw. Leckageerkennungssystemen darf nur bei entsprechender Freigabe durch den Betreiber durchgeführt werden. Am Markt ist aber auch Sensorik verfügbar, die ausschließlich vom Hersteller überprüft werden darf. Sofern die Überprüfung durch den Betreiber zulässig ist, werden die notwendigen Kalibriergase durch den Hersteller zur Verfügung gestellt, bzw. sind über diesen erhältlich. Diese Kalibriergase sind auf das jeweilige Leckageerkennungssystem bzw. PSA abgestimmt, je nach Kältemittel und Auslösegrenze. Zusätzlich wird bei diesen Detektorsystemen ein spezielles Kalibrierkit benötigt, damit das Kalibriergas gezielt auf den Sensor aufgebracht werden kann.

Daher darf das BFS-TESTGAS nicht zur Funktionsprüfung von Leckageerkennungssysteme bzw. PSA benutzt werden. Außerdem sind die relevanten Gaskonzentrationen im BFS-TESTGAS im Allgemeinen geringer als die Auslösegrenzen der Leckageerkennungssysteme bzw. PSA.

Informationen zum BFS-TESTGAS sind unter https://www.bfs-kaelte-klima.de/produkte/bfs-testgas zu finden.